08. März – Internationaler Weltfrauentag
Stell die vor, morgen sind Wahlen und du darfst nicht hin. Warum? Weil du eine Frau bist!
1918, also vor knapp 100 Jahren wurde der internationale Weltfrauentag – initiiert von Clara Zetkin, einer 
deutschen Frauenrechtlerin und Sozialistin - eingeführt. Gleichberechtigung wurde als ein erstrebenswertes Ziel erachtet und das Wahlrecht für Frauen eingefordert, da die Frauen am Anfang des 20. Jahrhunderts keinerlei Wahlrecht in nahezu keinem Land der Welt besaßen.
Warum ist der internationale Weltfrauentag wichtig und zu feiern?
Heute ist der 8.3.2022 und somit der internationale Weltfrauentag und noch immer sind Frauen und Männer nicht gleichberechtigt. Gleichberechtigt bedeutet, dass Mann und Frau unabhängig von ihrem Geschlecht die gleichen Rechte und Möglichkeiten besitzen und vor allem an gesellschaftlichen Prozessen teilhaben und mitbestimmen können.
Erst ab dem Jahr 1919 haben Frauen das Recht zu wählen gehabt und ab 1958 durften sie ohne Genehmigung ihres Mannes zur Arbeit gehen. 1977 war es Frauen erlaubt, auch ohne die Erlaubnis des Mannes ein Bankkonto zu führen und selbstständig Geld abzuheben. Auch wenn viel Zeit vergangen ist, werden Frauen und Männer immer noch nicht gleich behandelt.
Warum ist der internationale Frauentag heute noch wichtig und wieso sollte man sich für Frauenrechte und die Gleichberechtigung einsetzen?
Wusstest du, dass ...?
- Frauenrechte sind Menschenrechte! Männer sind nicht besser als Frauen, wir sind alle nur Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und dies unabhängig von unserem Geschlecht. Demnach: Gleiches Recht für alle! Das bedeutet, die Beseitigung jeglicher Formen der Diskriminierung aufgrund des Geschlechtes.
- Das Frauenwahlrecht ist noch heute nicht in allen Ländern eine Selbstverständlichkeit. Im Libanon dürfen Frauen nur wählen, wenn sie einen bestimmten Bildungsgrad nachweisen können. In Bhutan und Brunei haben Frauen bis heute kein Wahlrecht. In Saudi-Arabien wurde das Frauenwahlrecht erst 2015 eingeführt.
- Gender Pay Gap: Frauen bekommen in Deutschland in einigen Bereichen bis zu21% weniger Gehalt als Männer für die gleiche Arbeit.
- Überholte Rollenbilder, die den Mann privilegieren und die Frauen auf ihr Verhalten und Äußeres sowie Kleidungsstil reduzieren. Nur jedes 10 Rathaus wird in Deutschland von Frauen geführt. In vielen Ländern ist es außerdem bis heute so, dass Frauen bei sexueller Belästigung und Übergriffen kein Gehör finden: wenn Männer ihre Sexualopfer heiraten, kommen sie von Strafen davon so wie bspw. im Iran, d.h. Vergewaltiger kommen frei und die Opfer werden bestraft. Mein Körper, meine Entscheidung gilt bspw. nicht in El Salvador, in der ein absolutes Abtreibungsverbot herrscht. Auch Vergewaltigungsopfer müssen das Kind austragen, da auf sie sonst eine Strafe von mindestens 30 Jahren wartet. Doch auch bei solchen Extremfällen macht die Gesellschaft Entschuldigungen für Männer und die Frauen werden für ihr schreckliches Erlebnis zu Unrecht verantwortlich gemacht. Man muss ein für alle Mal verstehen, dass nur weil eine Frau sich freizügig kleidet, es noch lange keine Einladung dazu ist, dass sie angefasst werden will oder mehr.
Wir leben bereits im 21. Jahrhundert und es existiert noch immer keine 100 prozentige Gleichberechtigung für Frauen und Männer. Die ganze Welt muss sich dieses Defizit unserer modernen Gesellschaften eingestehen und endlich aufwachen!
Das müssen wir gemeinsam als Gesellschaft ändern!!!
Autorin*nen: Batuhan Akpinar, Matasam Al Lahib, Leya Kassem, Gresa Qalaj, Pelsin Nargili aus den Klassen 10.6 und 10.5 (ein Beitrag aus dem vergangenen Schuljahr)
