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Studienfahrt in die ehemaligen Konzentrations- und Arbeitslager Buchenwald und Mittelbau-Dora Jg.9, 10, EF

 

 

 Am Montag, den 11.02.2019, sind wir mit insgesamt 23 Schülerinnen und Schülern, Frau Struve und Herrn Skupnik früh am Morgen in Richtung Weimar gefahren, wo auf dem Ettersberg das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald liegt. Als wir nach insgesamt sechs Stunden Fahrt in der internationalen Begegnungsstätte Buchenwald angekommen waren, unsere Zimmer bezogen und uns kurz von der Fahrt erholt hatten, trafen wir uns mit unserem pädagogischen Mitarbeiter der Gedenkstätte im Seminarraum und besprachen das Programm für die nächsten fünf Tage. Anschließend erkundeten wir in kleinen Gruppen das Gelände des ehemaligen Lagers, um uns erste Eindrücke von der Lage der noch bestehenden Gebäude und den Ausmaßen des Geländes zu machen. Es war ein komisches Gefühl, an einem Ort zu sein, an dem so viele Menschen gestorben sind und gelitten haben. Nach dem Abendessen haben wir einen Informationsfilm mit originalem Bildmaterial über das KZ gesehen. Es war schlimm zu erfahren, dass viele Häftlinge sich den Tod wünschten, weil sie so viel Leid im Lager ertragen mussten.


Am nächsten Morgen gingen wir nach dem Frühstück unter der Führung des pädagogischen Mitarbeiters gemeinsam über das Gelände des ehemaligen KZ und bekamen detaillierte Informationen über die einzelnen Lagerteile: Wir besuchten eine noch erhaltene Originalbaracke, die archäologische Ausgrabungsstätte, die Restaurationswerkstatt, das ehemalige Krematorium, das kleine Lager und das Archiv der Gedenkstätte.


Besonders bewegend war es dabei, von unserem Leiter zu hören, wie perfide die SS damals war, indem sie die Häftlinge in einen ehemaligen Pferdestall bat, um sie zu "untersuchen". Die Häftlinge wurden jedoch kaltblütig an einer Messlatte erschossen, während im "Warteraum" Musik gespielt wurde, damit die nächsten Häftlinge nichts ahnten. Auf diese Weise wurden mehrere Tausend sowjetische Kriegsgefangene ermordet.


Am Abend ging es in den ehemaligen Steinbruch, in dem noch zu sehen war, was die Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen von Hand oder mit minimalem Werkzeug abbauen mussten.


Am Mittwoch befassten wir uns nach einer gemeinsamen Zusammenkunft zunächst unter Zuhilfenahme von Originaldokumenten mit Häftlingsbiografien und offiziellen Befehlen der SS-Kommandantur. Nach dem Mittagessen sind wir dann nach Weimar gefahren, wo ein Teil der Gruppe eine historische Führung durch die Stadt unternahm und der andere Teil in die Anna-Amalia-Bibliothek gegangen ist. Nach dem großen Brand der Bibliothek sah man in der Ausstellung, wie viel Mühe sich mit der Restauration und Erhaltung der Bücher gegeben wurde - und wie edel diese Bücher in der Bibliothek wieder präsentiert wurden. Am Abend aßen wir mit der ganzen Gruppe in einem mexikanischen Restaurant, wo wir unter anderem Tacos und die viertschärfste Chili der Welt gegessen haben - sehr lecker, aber auch sehr scharf!


Am vorletzten Tag der Buchenwald Fahrt nahmen wir an einem Musik-Workshop von einer Studentin der Hochschule teil. Wir erfuhren, wie wichtig die Musik früher für die Häftlinge war. Sie konnte ihnen aber ebenso zum Verhängnis werden, wenn die SS sie zu offiziellen Hinrichtungen oder in hoher Lautstärke spielen ließ, um den Schlaf unmöglich zu machen.


Nach dem Mittagessen sind wir zu den Massengräbern gegangen, die sich ebenfalls auf dem KZ-Gelände befinden und wo die Asche tausender ermordeter Häftlinge von den Nazis verscharrt wurde. Ebenfalls an diesem Tag besuchten wir die Ausstellung des sowjetischen Speziallagers, welches - als ehemaliges KZ Buchenwald - von 1945 bis 1950 als Straflager für Nationalsozialisten diente.


An unserem letzten Abend machten wir noch einen Rundgang, vorbei an dem Mahnmal aus DDR-Zeiten bis hin zum Glockenturn, zu dem eine lange Treppe hinauf führte. Dort saß jeder eine längere Zeit für sich und schaute auf den Sonnenuntergang, die Informationen und Erfahrungen der letzten Tage verarbeitend. Kaum vorstellbar, dass im KZ Buchenwald insgesamt ca. 266.000 Häftlinge waren und ungefähr 56.000 davon ihr Leben verloren.


Am letzten Tag fuhren wir noch vor dem Mittagessen zu der 110 km entfernten Gedenkstätte Mittelbau-Dora, wo wir ebenfalls eine Führung durch die Stollen der ehemaligen Raketen- und Flugzeugfabrik machten. Dort lebten, arbeiteten und starben tausende Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen, unter anderem am Bau der Wunderwaffe V2. Auch hier war es schockierend zu sehen, wie brutal mit den Häftlingen umgegangen wurde. Am späten Nachmittag traten wir dann die Heimreise zurück nach Bochum an.


Wir empfanden die Studienfahrt als sehr lehrreich und intensiv und haben viele neue Dinge erfahren. Außerdem konnten wir durch die Fahrt die Geschichte des 2. Weltkriegs und das Konzentrations- und Vernichtungssystem der Nationalsozialisten besser verstehen. Unserer Meinung nach sollte jeder, der die Möglichkeit hat dort mitzufahren, dies unbedingt tun. Viele Werte wie Freiheit, die für uns selbstverständlich sind, betrachten wir jetzt mit anderen Augen. Wir werden diese beeindruckende Fahrt mit Sicherheit nicht mehr vergessen.


(Julia Gaschin, 9.6 / Celina Ney, 9.6)

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